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Till Eulenspiegel

nach dem Deutschen Volksbuch

neues theater Halle

Premiere: 05.07.2012

 

Bühne:   Nicolaus-Johannes Heyse

Kostüme: Jenny Schall  

Musik:   Gundolf Nandico

mit 

Alexander Pensel, Jonas Schütte, Bettina Schneider, Sophie Lochmann, Hilmar Eichhorn, Louise Nowitzki, Wolf Gerlach, Joachim Unger, Peer-Uwe Teska

© N.-J. Heyse

Presse:

 

Till Eulenspiegel - Halle erfreut sich an einem flotten Schalk...

 

"Es ist Sommer, es ist Theater. Zum Beispiel in Halle, wo der Hof der Kulturinsel für Till Eulenspiegel zur Freilichtbühne wurde. Regisseur Andreas Rehschuh lässt spielen, was das Zeug hält. Tolle Kostüme, gut aufgelegte Schauspieler. Es geht Treppen und Leitern rauf und runter. Durch und durch unterhaltsam das alles! ...."

 

"Der Himmel über Halle blieb wie durch ein Wunder trocken - die Unwetterwarnung des Wetterdienstes endete eine halbe Stunde vor der Premiere des "Till Eulenspiegel". "Till, Meiner, ein Handwerk sollst du lernen", sagt die Mutter zu dem Jungen, der auf dem Dach des neuen theaters Halle herumturnt wie ein Kind mit ADHS. Doch Till denkt nicht daran, zieht lieber in die Welt hinaus, um den Menschen Streiche zu spielen. Wir sind in Halle. Es ist Sommertheater.

 

Ein Spaß, der von viel Lokalkolorit lebt ... Überall im Hof und auf den verschiedenen Spielebenen sind Bilderrahmen montiert, aus denen heraus die Schauspieler agieren und mit dem sehr gelungenen Bühnenbild herumkalauern: man bewegt sich also im "Rahmen der Möglichkeiten".

 

Nur einer fällt aus selbigem: Till Eulenspiegel. Mit seinen verstrubbelten Haaren und dem historisierenden Kostüm mutet er wie ein Punk aus der Reformationszeit an. Es sind jene Jahre kurz nach dem Bauernkrieg, in denen man sich schon Lutheraner nennen darf, es aber besser noch hinter vorgehaltener Hand tut. "Heutzutage weiß man nicht, in welchen Arsch man kriechen soll", bringt es der Bürgermeister auf den Punkt.

 

In dieser allgemeinen Verunsicherung schwelgt die Inszenierung mit allem, was das herkömmliche Theater zu bieten hat. Gundolf Nandico macht live Musik und Geräusche, spielt Horn und Alphorn und dreht die Windmaschine. Jenny Schall hat Kostüme entworfen, die auf den ersten Blick in jeden Kostümschinken passen, bei genauerem Hinsehen aber dieses und jenes raffiniert heutige Detail enthalten. Die Stückfassung bedient von zotig bis romantisch, von hysterisch bis raffiniert alle Tasten der Unterhaltungsklaviatur.

 

Gespielt wird, was das Zeug hält. Es geht Treppen und Leitern hoch und runter. Es wird gesungen und getanzt. Ein Possenspieler führt – als Spiel im Spiel – Eulenspiegels Streiche auf - mit den echten Figuren: menschlichen Marionetten. Porzellan wird zerscherbelt, Wasser über der Szene ausgeschüttet, Kunstnebel versprüht. Kurzum: ein Sommertheater, an dem Team und Zuschauer gleichermaßen Freude haben. ..., ein vergnüglicher, anspielungereicher Abend.."

 

Matthias Schmidt

nachtkritik.de 

 

Sommertheater locken Zuschauer ins Freie 

 

"Till Eulenspiegel" ist ein munteres Mittelalterspektakel mit opulenten Kostümen, launiger Musik und voller wunderbar überzeichneter Stereotypen: ein schmallippiger, humorloser Geistlicher; hysterische Marktweiber; ein kecker Possenspieler; eine eitle Herzogin; ein machtgeiler Junker und ein Bürgermeister, der so wankelmütig ist wie ein Fähnchen im Wind..."

 

"...Das Spiel unter freiem Himmel scheint vielen Darstellern eine willkommene Abwechslung zu sein, was sich in der enormen Spielfreude zeigt. 

 

Doch den eigentlichen Coup hat Regisseur Andreas Rehschuh mit der Besetzung des Narren gelandet. Alexander Pensel als Till Eulenspiegel ist eine wahre Freude: kindlich, verspielt und verführerisch. Dem jungen Mann blitzt regelrecht der Schalk aus den Augen. Mit unglaublicher Ausdauer und Energie bespielt er die verschiedenen Ebenen der Bühne, die an zwei Seiten des Hofes an den Häuserwänden angebracht ist. Das Spiel mit dem Raum ist in dieser Produktion wirklich gut gelungen. Eulenspiegel balanciert auf dem Dach, turnt über die Balkone, springt von den Balustraden. Mit seinem Charme und Witz bringt er die Frauen um den Verstand und die Mächtigen in Bedrängnis..."

 

Maria Böhme

Mitteldeutsche Zeitung

 

Till Eulenspiegel - Premiere eines heiteren deftigen Sommerspektakels im Hof des neuen theaters 

 

"Überraschend viele junge Zuschauern waren unter den Besuchern der Premiere des Sommertheaters im Hof des neuen theaters (nt) in Halle. ..."

 

"...So deftig wie es im Mittelalter zur Zeit der Reformation zuging – wir erinnern uns an einige überlieferte Sprüche von Luther – so kam  auch das Stück daher. Schnell landete man am Galgen, und das auch noch zur Belustigung für das Volk. Ein Grund wurde immer gefunden, und die Kirche machte kräftig mit.  Wallende Stoffe und allerlei Holzrahmen zierten den Hof des nt (Bühne: Nicolaus-Johannes Heyse)  und die  Schauspieler ...  mischten fleißig mit. Sie hatten sich gleich in mehrere Figuren zu verwandeln und mussten sich auch gesanglich bewähren. An dieser Stelle ein dickes Lob für die virtuose musikalische Begleitung von Gundolf Nandico, der dem Spektakel mit seinen instrumentalen Einlagen auf  Tuba, Alphorn und allerlei Geräuschen die richtige "Würze" verlieh.

 

Breit war das Spektrum der Agierenden, vom einfachen Handwerker über Wachleute, Pfarrer, Bürgermeister, Adlige, jüdische Kaufleute bis hin zum Papst war alles auf der Bühne und in den Höhen des nt-Hofes vertreten. Das Stück kam mit viel Schwung daher, besonders amüsant war der Part, als Till Eulenspiegel als Marionette auf der Bühne zu erleben war. Schön anzusehen und eine Bereicherung waren die Kostüme von  Jenny Schall, in die die Schauspieler passend zum Stück, ihrem Stand und ihrer Herkunft gehüllt waren. Ein Spiel mit Intrigen, Lügen und Liebe, das richtige für einen lauen Sommerabend."

 

Gisela Tanner

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