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Eye of the Storm

Charles Way

Hans-Otto-Theater Potsdam

Premiere: 09.06.2011

 

Bühne:   Eva-Maria Declercq  

Kostüme: Grit Walther  

Musik:   Gundolf Nandico

Frei nach William Shakespeares

"The Tempest – Der Sturm"

mit:

Jörg Seyer, Friederike Walke, Florian Lenz, Svenja Wasser,Nele Jung, Sabine Scholze

© G.Walther

Presse:

 

Bloß runter von dieser Insel! 

Premiere von "Eye of the Storm" in der Reithalle

 

"Shakespeares "Der Sturm" hat den Engländer Charles Way zu seinem Jugendtheaterstück "Eye of the Storm" inspiriert, das am Donnerstag in der Regie von Andreas Rehschuh im Hans Otto Theater Premiere feierte. Wie bei Shakespeare leben hier Prospero und seine Tochter auf einer Insel, die Prospero dank der erzwungenen Hilfe des Luftgeistes Ariel von dem Rest der Welt abgeschottet hat...."

 

"...Trinculo ist ein herrlicher Maulheld, der Stefanie für zehn Goldtaler verspricht, sie auf ein Schiff zu bringen. Es ist reines Vergnügen, Svenja Wasser und Florian Lenz auf der Bühne zu erleben. Dieses halbstarke, die eigene Unsicherheit nur schwer zu kaschierende Gehabe von Trinculo und das immer stärker werdende Selbstbewusstsein von Stefano/Stefanie...."

 

"...Auf der Insel, die von einem großen, weißen Baumfelsen dominiert wird (Bühne: Eva-Maria Westerveld) werden sie von Miranda entdeckt, die als einzigen Mann bisher nur ihren Vater gekannt hat. Als sie Trinculo sieht, ist es um sie geschehen. Ihm ergeht es nicht anders, obwohl er gegenüber Stefano/ Stefanie das natürlich relativiert. Und da sie mehr über ihn weiß, als er sich wünschen könnte, entsteht so ein herrliches Dreieckspiel zwischen Stefano/Stefanie, Miranda und Trinculo.

 

Friederike Walke spielt die Miranda anfangs als verwöhnte Göre, die lieber lange schlafen als ihren Geburtstag feiern will. Als ihr Vater - Jörg Seyer... - sein Versprechen nicht halten will, ihr endlich die ganze Wahrheit über seine Vergangenheit zu erzählen, eskaliert die Situation. Miranda tobt. Und wie sie tobt. Da wehrt sich eine noch unsichere, aber immer selbstbewusster werdende junge Frau, die nicht mehr das Kind ist, das ihr Vater in ihr sehen will. Die Gitterstäbe aus Vaters Sorgen durchbricht sie mit einem Schrei. Ein Schrei, in dem neben der Angst vor allem auch die Freude auf das, was auf sie zukommt, zu hören ist."

 

Dirk Becker

Potsdamer Neueste Nachrichten

 

Dem Vater abgetrotzte Freiheit

Ein Stück über die Pubertät: "Eye of the Storm" am Hans-Otto-Theater

 

"Jeder Mann hat irgendwann seine Karriere hinter sich. Prospero war einst Herzog von Mailand, vernachlässigt aber sowohl sein Amt wie auch sein Privatleben. Er verschrieb sich - wie Faust - so sehr der Magie und der Wissenschaft, dass er die Folgen seiner menschlichen Defizite gar nicht wahrnimmt. Als ihm dann aber die Frau stirbt, zieht er sich mit Schuldgefühlen, seiner Zaubermacht und der kleinen Tochter Miranda für viele Jahre auf eine einsame Insel zurück. In der Figur des Prospero hat sich William Shakespeare als alternder Theaterdichter wahrscheinlich selbst gespiegelt. "Der Sturm" gilt als sein letztes Drama und verhandelt viele letzte Fragen zwischen Diesseits und Jenseits. ..."

 

"...Die Spielfläche in der Reithalle des Potsdamer Hans-Otto-Theaters zeigt ein rundlich eingefasstes, karges Eiland. Ein sturmzerzauster Baum, ein Schreibtisch und einige überakkurate Papierstapel (Bühne: Eva-Maria Westerveld) führen eine entrückte Welt vor Augen. Doch unter der Fassade des Sichtbaren brodelt es. Wenn der Vater den Geist Ariel ruft, schlagen sich dessen Worte in nervös oszillierenden Amplituden auf der breiten Bühneneinfassung nieder..."

 

"...Die ahnungslose, weltentrückt herangewachsene Miranda ... Filigran gespielt wird sie von Friederike Walke, der natürlich die Sympathien der jungen Zuschauer zufliegen. Doch auch Vater Prospero ist nicht als Unhold angelegt. Jörg Seyer bringt auf tiefschürfende Weise zum Ausdruck, wie sich nach anfänglicher Verzweiflung der fortschreitende Machtverlust verkraften lässt...."

 

"...Florian Lenz agiert in den ersten Szenen zu aufgekratzt. ... Später schwingt er sich dann aber einfühlsam auf das hohe schauspielerische Niveau seiner Kolleginnen ein.

 

Regisseur Andreas Rehschuh ("Drachenreiter", "Momo") hat mit seiner gewohnt effektvollen Handschrift das Drama geradlinig ausgelotet...."

 

"...Besonders imposant ist ihm die Darstellung des körperlosen Geistes Ariel (Sabine Scholze) gelungen, woran auch Kostümbildnerin Grit Walther eine Aktie hat, die den drei jungen Leuten auf der Bühne einen zeitlosen Hippie-Look verpasste. Stück und Inszenierung wählen einen interessanten Erzählpfad zwischen Märchen, Parabel und Realismus. Als Sinnbild für den Sturm der Pubertät bleibt am Ende auch die zerstörte zwanghafte Ordnung des Vaters haften, dessen Papiere durcheinander gewirbelt werden."

 

Karim Saab

Märkische Allgemeine Zeitung 

 

Eye of the Storm am Hans-Otto-Theater Potsdam

 

"Ich bin sicher, Shakespeare hätte seine Freude an dem gehabt, was in der Reithalle des Hans-Otto-Theater für ein Publikum ab 13 mit "Eye of the Storm" nach Motiven seines "Sturm"- Dramas eine phantasievolle gute Stunde lang über die Bühne gegangen ist...."

 

"... Es war eine Freude zu sehen, wie ehrlich und klar die Vorgänge gespielt wurden, nicht zuletzt auch von Sabine Scholze als geknechtetem Ariel...."

 

"...Übrigens finde ich, das Stück sollte durchaus nicht nur von jungen Zuschauern besucht werden. Wenn die ihre Eltern mitbringen (oder getrennt hinschicken), dürfte es zu Hause genug Gesprächsstoff geben. Aber auch Nicht-Eltern kommen voll auf ihre Kosten.

 

Die Bühne von Eva-Maria Westerveld mit dem großen Felsen-Baum vor einem sich farblich immer wieder verändernden Rundhorizont und den unzähligen Papierstapeln, aus denen sehr plastisch ein Sturm entsteht, hatte auf mich eine schöne poetische, aber unkitschige Wirkung, der die Kostüme von Grit Walther nicht nachstanden. Das Ariel-Kostüm war ja ein ganz raffinierter Einfall...."

 

"...Der Regisseur Andreas Rehschuh weiß nicht nur, wie man wirkungsvoll und temporeich Geschichten erzählt, vor allem nimmt er sein Publikum ernst. Das gilt natürlich auch für seine Mitstreiter und nicht zuletzt für eine Theaterleitung, die dem Kinder- und Jugendtheater offensichtlich einen hohen Stellenwert einräumt."

 

Rainer Gerlach

Radio - Mensch

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