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Der kleine Muck

nach Wilhelm Hauff

Anhaltisches Theater Dessau

Premiere: 28.11.2013 | Uraufführung

 

Bühne:   Thomas Weinhold

Kostüme: Grit Walther  

Musik:   Gundolf Nandico

in einer Fassung von Andreas Rehschuh

verlegt beim henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin

 

mit:

Jan Kersjes, Stephan Korves, Jenny Langner, Gerald Fiedler,Illy Oehlmann, Felix Defér

© G.Walther

Presse:

 

Der kleine Muck feiert Premiere

 

"Keine Dame ohne Unterleib, aber eine mit Vollbart und offenem Reifrock: Der kleinwüchsige Muck bleibt nicht allein, sondern findet sich in einem Zirkus ein, der gefühlvoll mit dem nostalgischen Budenzauber des vermeintlich menschlichen Makels spielt und wunderbar mit der Verkettung von Abnormität und Fantasie jongliert...."

 

"...Rehschuh verzichte auf jede Rahmenhandlung, macht aus dem Katzenhaus der Frau Ahavzi jenen nostalgisch verzauberten Zirkus und aus der Hausherrin eine Zirkusdirektorin mit Bart. Illi Oehlmann liefert eine Freifrau der Fantasie mit dem strengen Charme einer köstlich verunstalteten Stiefmutter. Darf man das, die Katzen vertreiben und das Hündchen, welches den kleinen Muck zu den Pantoffeln führt? Aber ja, denn die Wege der Zauberschuhe werden nun greifbarer. Und mehr noch: Muck hat Menschen um sich, die ihn retten, denen er dennoch misstraut, Menschen, die sein Vertrauen und Selbstbewusstsein stärken. Am Ende sind sie das Glück, welches Muck im Original trotz Eselsohren, Rache und Vergeltung nicht findet.

 

Rehschuhs Version ...führt ein Happyend, vorausgesetzt, die Manege beschreibt keine Parallelwelt der Verwachsenen, der Clowns, der Spinner und Schauspieler, die offenbar keiner mehr braucht. Was beinah wie eine didaktisch wertvolle Aufbereitung naheliegender Beispielhaftigkeit klingen mag, findet immer schwebende Bilder der Fantasie auf Thomas Weinholds Märchenbühne.

 

Schon das Eingangsbild wird im Zusammenspiel mit den satten zirzensischen Kostümen von Grit Walther zu einer atmenden Illustration der Zirkusluft in der Griffigkeit einer Lithografie. Das schwebende Hochrad, der gleitende Kraftklotz, das sinkende Trapez: Mucks Traum ist ein Traum. Seine Gefangenschaft in selbstverliebter Selbstkritik, seine Einsamkeit erscheint im zauberhaften Licht der Leere. Köstlich, wie die Palastwache in den Torsphingen stationiert wurde oder, dass die Pause mit dem Start des Wettlaufes beginnt.

 

Und, ist es ein Zufall, dass im Rollentausch aus dem stärksten, nicht eben scharfsinnigsten Mann, der dümmlich auf einem Kissengebirge thronende Sultan (Gerald Fiedler) wird? Oder, dass der Goldlöwe, der Frau Ahavzi versehentlich den Kopf abbiss, nun den furchtsam schleimenden Schatzmeister (Felix Defèr) gibt? Aus dem schweigenden Clown (Stephan Korves), dessen Mimik redet, dessen Augen schreien, wird ein kruder Poet und Berater. Lilly (Jenny Langner) tanzt und erscheint wieder als Königstochter, die gleichsam als Schnellläuferin mit Muck konkurriert, eine geschwungene Zeitlupe liefert und als Verliererin reizend nervend zickt.

 

- "Bist ein braver, kleiner Zwerg, hast ein Köpflein wie ein Berg". Der Reim wird nicht zitiert, aber er ist da. Übersehen kann man ihn nicht. Vier bis fünf Füße hoch sei er nach Hauff. Nun ist Muck ein Mann in ausgewachsener Kindlichkeit, voller Bewegungsfreude und Spiellust. Wie er fällt, wankt, rast, Jan Kersjes als Muck; und als Magier, welch herrliche Schrulle. ..."

 

Thomas Altmann

Mitteldeutsche Zeitung

 

"Der kleine Muck" findet sein großes Glück

Begeistert aufgenommene Premiere für`s Weihnachtsmärchen am Anhaltischen Theater Dessau

 

"...Andreas Rehschuh überzeichnet die Figuren, stellt sie im humorvollen Mix aus Liebedienerei, Borniertheit sowie Gefühlsausbrüchen und Hinterhältigkeit dar. Köstlich, wie die pubertierende Prinzessin hemmungslos schreit und wütet. .... Er besiegt zur deren Ärger die bisher laufschnellste Prinzessin. Der finanzklamme Sultan wittert eine Geldeinnahme. Auch hier ein durchaus heutiges Gebaren. Überhaupt sind alle Kernthemen des Stückes zeitlos aktuell...."

 

"... Das Premierenpublikum bedankte sich neben regen Szenenbeifall mit einem großen Schlussbeifall beim ganzen Inszenierungsteam. ...."

 

Helmut Rohm

Volksstimme

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